Sam Erpelding - Komposition

Ökoakustische Forschung und ihre Darstellung durch intermediale Klangkunst: Die akustische Gesundheit geschützter Ökosysteme und die anthropogenen Einflüsse auf deren ökologische Gemeinschaften

Der Schwerpunkt dieser künstlerisch-wissenschaftlichen Dissertation liegt auf Ökoakustik und ökologischer Klangkunst. Erforscht wird die Beziehung zwischen der Komplexität vorgefundener Klangwelten in verschiedenen Ökosystemen und der Biodiversität im Hinblick auf dringende ökologische Fragen.

Ziel ist es, das Vorhandensein von Anthrophonien, Biophonien und unabhängig gemessener Biodiversität in zwei österreichischen Nationalparks (Donau-Auen, Kalkalpen) mit angrenzenden, vom Menschen veränderten Landschaften zu messen und zu vergleichen. Über ökoakustische Messungen werden die charakteristischen Klanglandschaften, die Biodiversität und die menschlichen Einflüsse in beiden Nationalparks erfasst. Um eine Klanglandschaft in all ihren Dimensionen zu erschließen, werden hochauflösende immersive, automatisierte Dauer- und Ultraschallaufnahmen durchgeführt. Dies ermöglichte die Aufzeichnung von Vokalisationen von Vögeln, Insekten und Säugetieren sowie von unterirdischen und aquatischen Organismen, einschließlich der Geräusche, die von baumartigen Strukturen ausgehen.

Auf Grundlage der Analyse der Klanglandschaft und der Auswertung ökologischer Daten werden aussagekräftige ökoakustische intermediale Kunstwerke wie immersive Klanginstallationen und Kompositionen entwickelt, die die Qualität verschiedener Klanglandschaften, das Ambiente des Lebensraums, den Artenreichtum, die menschlichen Einflüsse und die räumliche und spektral-zeitliche Dynamik natürlicher Klanglandschaften darstellen.

Die Kombination von sozio-ökologischer Forschung mit künstlerischen Ansätzen soll die Vermittlung komplexer ökologischer Ergebnisse an die Öffentlichkeit verbessern und dabei das Bewusstsein für die Einzigartigkeit, Komplexität und Fragilität der akustischen Umgebungen dieser geschützten Ökosysteme schärfen.

Erstbetreuer: Ao Prof. Mag. Andreas Weixler, ABPU
Zweitbetreuerin: Assoz. Prof.in Dr.in Jana Petermann, Universität Salzburg

 

Biografie

Sam Erpelding (*1992, Luxemburg) ist Tontechniker, Komponist, Klangkünstler, Field Recordist und Soundscaper und baut seine eigenen akustischen Elemente und experimentellen Musikinstrumente. Als E-Gitarrist tritt er in verschiedenen Formationen auf, u.a. im Trio "ARGON", mit dem er durch Mitteleuropa getourt ist. Unter dem Pseudonym "Dankwart" veröffentlicht Sam seine Kompositionen meist im Eigenverlag, aber auch auf verschiedenen Labels. Er arbeitet als freiberuflicher Tontechniker und produziert Tonaufnahmen und Konzerte in den Bereichen Klassik, Jazz, Rock und Elektroakustik.

Er schloss sein Studium der Tontechnik an der SAE Wien mit Auszeichnung ab und produzierte eine Ton-Dokumentation über das Naturschutzgebiet "Prënzebierg" in Luxemburg. Außerdem studierte er Musiktheorie und Harmonische Grundlagenforschung bei Kurt Haider in Wien. 2018 absolvierte er den Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2019 absolvierte er das Masterstudium Digitale Medientechnologien an der Fachhochschule St. Pölten und führte im Rahmen seiner Masterarbeit eine Ambisonic Soundscape Untersuchung im Nationalpark Donau-Auen durch.

2018 war er Artist in Residence in der Kunsthalle Groß-Siegharts in Niederösterreich und veröffentlichte seine Klanginstallation "Prënzebierg". 2020 gewann er gemeinsam mit der Sprachkünstlerin Elif San den ORF Art Radio Art Wettbewerb. Er ist Mitbegründer des luxemburgischen Kunstkollektivs "D'Kréiennascht" und seit 2021 Mitglied des Radiokunstnetzwerks der Großregion "Radiôme". Derzeit promoviert er an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, Österreich.

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