Bernhard Ernst Scharl - Musikpädagogik

Elementares Musizieren und Performance -

Eine qualitative Interviewstudie zu Inszenierungsprozessen Elementarer Musikaufführungen

Dieses Forschungsprojekt untersucht Inszenierungsprozesse Elementarer Musikaufführungen aus Sicht Elementarer Musikpädagog*innen.

Elementare Musik ist nie Musik allein, sondern stets mit Bewegung und Sprache verbunden. Als eigenständige Musizierform ist Elementares Musizieren, die Praxisform der Elementaren Musikpädagogik, voraussetzungsoffen, also für jede*n erlern- und erlebbar und somit für Menschen aller Altersstufen unabhängig von musikalischen Vorerfahrungen möglich. Durch intensives Wahrnehmen, Erleben und Begreifen der Musik in ihrer Vielfalt eröffnet sie Erfahrungsräume auf körperlicher, emotionaler und kognitiver Ebene.

Eines der leitenden Prinzipien ist dabei Prozessorientierung. Jedoch kommt es in Kontexten der Elementaren Musikpädagogik zu Aufführungssituationen verschiedener

Formen von Musiktheater und Performances. Diese bedürfen, wie jede Form von Aufführung, einer Inszenierung. Für die diesen Prozess leitenden Personen ergeben sich durch die leibliche Ko-Präsenz von Darstellenden und Zuschauenden vor dem Hintergrund der Überlegungen zu Elementarem Musizieren spezifische Herausforderungen. Im Gegensatz zu Inszenierungen im Umfeld institutioneller Theater, in denen in der Regel eine Aufgabenteilung bei den Zuständigkeiten für die einzelnen theatralen Mittel gegeben ist, sind Elementare Musikpädagog*innen bei Planung, Umsetzung und Durchführung von Aufführungen in Kontexten der Elementaren Musikpädagogik für eine Vielzahl von Aufgaben verantwortlich.

Ausgehend von diesen Überlegungen wird in dieser Dissertation anhand einer qualitativen Interviewstudie den Fragen nachgegangen, welche Aufgabenbereiche der Inszenierungsprozess Elementarer Musikaufführungen umfasst, welche Rolle Überlegungen zu Publikum und Elementarem Musizieren spielen sowie welche Herausforderungen sich dadurch ergeben und wie diesen begegnet wird.

Erstbetreuerin: Prof.in Dr.in Linda Aicher, ABPU,
Zweitbetreuer: Univ.Prof. Dr. Peter Röbke, mdw
Drittbetreuerin: Dr.in Sieglinde Roth, Kunstuniversität Graz

Biographie

Bernhard Ernst Scharl ist Musik- und Theaterpädagoge, Sänger sowie Regisseur. Seine wissenschaftliche, pädagogische und künstlerische Arbeit bewegt sich stets in den Schnittfeldern Musik - Theater - Pädagogik. Diese Bereiche sind in seiner Wahrnehmung
nicht nur gleichberechtigt. Sie ergänzen einander.

Bernhard Ernst Scharl studierte Gesang bei Martina Steffl-Holzbauer, Brigitte Berger-Möhl (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien), Julia Conwell (Musik und Kunst Privatuniversität Wien) und Bernd Riedel (Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin) sowie Musiktheaterregie und Gesangspädagogik (ebenso an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien). Letzteres schloss er unter anderem mit einer Masterarbeit über die politischen Dimensionen der Opern Hans Werner Henzes sowie den Schwerpunkten „Musik. Theater. Film. Gender.“ und „Musikdramatische Grundschulung mit Kindern und Jugendlichen“ mit Auszeichnung ab.

Engagements als Sänger brachten ihn auf diverse Bühnen und Konzertpodien in Österreich, Deutschland, Italien, Spanien und Japan. Er arbeitete an verschiedenen Theatern als Regieassistent und -hospitant, inszeniert sowohl Musik- als auch Sprechtheater und tritt regelmäßig mit verschiedenen Formationen als Improvisationstheater-Spieler auf.

Pädagogisches Handeln sieht Bernhard Ernst Scharl als künstlerische Tätigkeit. Er gibt Schauspielcoachings, Gesangs- sowie Sprechunterricht und leitet Improvisationstheater-Workshops. Ein besonderes Anliegen ist ihm dabei, allen Menschen, unabhängig von Alter, sozialen, kognitiven und körperlichen Voraussetzungen, die Teilnahme an künstlerischen Prozessen zu ermöglichen.

Bernhard Ernst Scharl unterrichtet verschiedene musik- und theaterpädagogische Fächer insbesondere an den Kollegs für Elementar- und Sozialpädagogik St. Pölten und promoviert derzeit an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.