Wien Modern 2022

Österreichs größtes Festival für Neue Musik unter Beteiligung von Lehrenden, Studierenden und Absolvent*innen der Anton Bruckner Privatuniversität

„Wenn alles so einfach wäre. 100 Versuche über den guten Umgang mit Komplexität" - so lautet das diesjährige Festivalthema der 35. Ausgabe von Wien Modern. An vielen kleinen und großen Orten in Wien lässt sich von 29. Oktober - 30. November wieder neue Musik entdecken. Unter den eingeladenen Künstler*innen finden sich auch mehrere Lehrende, Studierende und Absolvent*innen der ABPU.

MARTINA CLAUSSEN: BLACKBOXED VOICES
Martina Claussen studierte Komposition an der Anton Bruckner Privatuniversität. Die Komponistin und Mezzosopranistin erforscht und verbindet Klänge von Stimmen, Klangobjekten, analoger und digitaler Elektronik, erkundet das Räumliche und Performative und entwickelt dabei ihre eigene unverwechselbare „Klangschrift“ stetig weiter. Bei Wien Modern gelangt am 12. November ihre performative Klanginstallation Blackboxed Voices für vier Performer*innen/Vokalist*innen, Akusmonium, Fixed Media, Live-Elektronik und Lichtarchitektur im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste (ehem. Semperdepot) zur Uraufführung.  

In Blackboxed Voices fließen Architektur, Licht, Performance und Klang ineinander, transformieren und bedingen sich wechselseitig. Im Mittelpunkt steht die Verflechtung menschlicher und nicht-menschlicher Stimmen und Körper: Vier Performer:innen, 32 Lautsprecher, Säulenhalle, Licht- und Heizkörper bilden das Sprechorgan dieser performativen Klanginstallation. Klänge treten aus Boden- und Wandritzen, aus Kehlen, aus Lautsprechern des Akusmoniums hervor und werden durch die Architektur der Säulenhalle geformt und geprägt. Stimmen erklingen live und losgelöst vom menschlichen Körper, finden sich in elektronisch generierten Klanglandschaften wieder und reiben sich an den Klangstrukturen der Performer*innen.
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ANGÉLICA CASTELLÓ: RED ROOMS
In spannender Nachbarschaft zu ihrem neuen Orchesterwerk  und ihrer Arbeit als Improvisationsmusikerin zeigt die in Mexiko geborene Wahlwienerin, Absolventin und Lehrende an der ABPU Angélica Castelló bei Wien Modern ihre große Musiktheateruraufführung Red Rooms, ein Musiktheater über Wahrheit und Lüge, Lust und Missbrauch, Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox‐Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Akten.
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GEORG FRIEDRICH HAAS: IGUAZÚ SUPERIOR mit dem Motus Ensemble unter der Leitung von Christoph Sietzen
Am 26. November präsentiert das Motus Ensemble mit Studierenden der ABPU unter der Leitung von Christoph Sietzen im Museum für angewandte Kunst Georg Friedrich Haas Iguazú Superior für 1 bis 10 Klangwerke als Koproduktion von Wien Modern mit Gerald Hanisch und der Anton Bruckner Privatuniversität.
„So spektakulär die Iguazú-Wasserfälle sind (wir waren dort im November, im südamerikanischen Frühling, die Flüsse waren reich an Wasser) – das Eindrucksvollste war eine Wanderung oberhalb der Fälle, die dort nur zu hören, aber nicht zu sehen waren. Stundenlang führte der Weg flach über kleine Brücken und Inseln, das Wasser darunter zog in sichtbarer Beschleunigung vorbei, entschwand dem Blick, und wir wussten, dass es in wenigen Minuten in freiem Fall hunderte Meter tief abstürzen würde.“ (Georg Friedrich Haas) Die Beschleunigung der gigantischen Wassermengen (das 312-Fache von Krimml) an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien führte Georg Friedrich Haas zur Komposition einer rhythmischen Endlosspirale für zehn Klangwerker:innen – zu entdecken bei einem Spaziergang im MAK.
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ALEXANDER STANKOVSKI: INPUT > KLAVIER
Im Rahmen des Konzerts input > klavier werden am 27. November vier Kompositionen von Alexander Stankovski, Lehrender an der ABPU, u.a. von Jan Satler, Absolvent der ABPU, am Klavier präsentiert.

Komponist:innen zu ermutigen, auf allen denkbaren Wegen lustvoll und überschaubar für Klavier zu schreiben und dabei bewusst ihre jeweiligen pianistischen Erfahrungen zukunftsorientiert zu hinterfragen: Das ist das Motto von input > klavier. Ziel des Projekts ist, Impulse zu setzen und durch eine vielseitige Auswahl an neuen Denk-, Sicht-, Hör- und Schreibweisen für das Instrument kurze, attraktive Stücke anzubieten, die vielleicht helfen, die Klüfte zwischen Pianist:innen, Komponist:innen und Publikum im traditionellen Konzertbetrieb zu überwinden. (Mathilde Hoursiangou)
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Veranstaltung Komposition, Dirigieren und Computermusik
Erfolg